Die Jusos Oberfranken stellen klar: Im Kontext mit den deutschen Verbrechen in der Zeit des Nationalsozialismus gibt es nur eine mögliche Form des Umgangs: Kein Vergeben, kein Vergessen! Gerade in Oberfranken, wo in Städten wie Coburg oder auch Bayreuth schon früh die NSDAP große Wahlerfolge feierte, muss mit diesem Thema sensibel umgegangen werden. Eine Rehabilitierung der NS-Täter aus Oberfranken darf nicht geschehen.

Max Brose war Teil des Nationalsozialistischen Staatsapparates als Wehrwirtschaftsführer, beschäftigte Zwangsarbeiter_innen in seinen Betrieben und war NSDAP-Mitglied. Aussagen, laut denen er Menschen vor der Ermordung durch den Staatsapparates, von dem er ein einflussreicher Teil war, gerettet hätte, indem er sie sich durch Zwangsarbeit als moderne Sklaven hielt, sind eine Unverschämtheit gegenüber allen Opfern des NS-Regimes. Max Brose war kein Held, Max Brose war maßgeblicher Profiteur des NS-Regimes. Seien es die Zwangsarbeiter_innen, die er in seinen Fabriken versklavte oder die Villa, die er von vertriebenen Juden für einen Spottpreis übernahm. Es darf nicht sein, dass eine Firma, wie Brose einen derartigen Einfluss auf das kommunale Parlament haben und mit finanziellen Mitteln einen derartigen Druck aufbauen können durch den sie die Vertretung der Bevölkerung in Bedrängnis bringen können.

„Jeder der für die Max-Brose-Straße und die Ehrung des Nationalsozialisten stimmt, verhöhnt die Opfer des Nationalsozialismus“, bringt der Bezirksvorsitzende Sebastian H. Fischer, die Sache auf den Punkt. Mit einigen Stadträtinnen und Stadträten der Coburger SPD geht er besonders hart ins Gericht: „Jedes SPD-Mitglied, das für die Ehrung von Max Brose stimmt, vergisst, dass Genossinnen und Genossen während der NS-Zeit von Menschen wie Max Brose verfolgt wurden. Sie wurden interniert und mussten um ihre Gesundheit und auch um ihr Leben fürchten. Die Genossinnen und Genossen, die trotzdem weiter an die Sozialdemokratie geglaubt, und für diese gekämpft haben, diese waren die wahren Helden. Ihr Denkmal wird nicht nur beschmutzt, sondern verhöhnt, wenn Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten für Max Brose stimmen.“

Die Jusos Oberfranken fordern deswegen den Coburger Stadtrat auf, gegen die Umbenennung der Straße, gegen die Ehrung des Nazi-Täters Max Brose und gegen die Erpressung durch die Firma Brose zu stimmen.

 

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