Die Schule hat wieder begonnen. Auch an der Grund- und Mittelschule Oberkotzau – einer “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”.

Ziel des Projektes ist es, wenn man einen Blick auf die Homepage des Schulnetzwerkes wirft, „den Alltag an Schulen so zu verändern, dass dieser von einem Klima der gegenseitigen Achtung und der Anerkennung individueller Eigenheiten geprägt ist, gepaart mit der gemeinsamen Suche nach verbindenden Normen. Die Diskriminierung von Menschen wegen ihres Glaubens, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung, der Hautfarbe und Herkunft, der Behinderung, der Schulart, der Nationalität und was auch immer, wird entschieden abgelehnt.“

Als Jusos fragen wir uns: Wie geht das mit einem Schulleiter zusammen, der außerhalb der Schule vor allem als aktiver AfD-Funktionär bekannt ist? Wie kann jemand eine Schule repräsentieren, die sich Toleranz auf die Fahnen geschrieben hat und gleichzeitig einer Partei angehören, die Andersdenkende in Anatolien „entsorgen“ möchte? Wie kann jemand als leitender Repräsentant des staatlichen Bildungssystems, der monatlich vom Staat ein Gehalt einsackt gleichzeitig in Wirtshäusern der Region darüber schwadronieren, dass eben jener Staat von dem er lebt Demo-Geld an Linksradikale auszahlt?

 
Wir haben darauf keine Antwort.

 

 

Offener Brief der Jusos Bayern

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Lehrerinnen und Lehrer, liebe Schülerinnen und Schüler, liebe Eltern,

Die Grund- und Mittelschule Oberkotzau ist eine “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage”. Wir wollen unseren Kindern beibringen, dass sie sich gegenseitig helfen und nicht ausschließen, weil die Mitschülerin schwarze Haare oder einen dunkleren Teint hat. Darauf können Sie alle zurecht stolz sein. 

Allerdings bekommt Ihre Schule zum Start des neuen Schuljahres einen neuen Rektor. Gerd Kögler ist aber nicht nur designierter Leiter der Grund- und Mittelschule Oberkotzau, sondern auch Vorsitzender der AfD Hochfranken. Die Diskussion um die Person Kögler und seine Tätigkeit bei der AfD wurde in den Medien bereits lang und breit geführt, weshalb wir diese nicht nochmal aufwärmen wollen. 

Jedoch wollen wir Sie zu einem kritischen Umgang mit den Positionen von Herrn Kögler und der AfD auffordern. Ein ehrenamtliches Engagement in der Politik ist zwar durchaus wünschenswert und für unsere Gesellschaft wichtig, jedoch ist die AfD nicht irgendeine Partei. Mit ihren Inhalten hetzt sie gegen Minderheiten, schürt Ängste und verbreitet Rassismus und Fremdenhass. Dies sind keine Werte, die an einer Schule an Kinder und Jugendliche vermittelt werden sollten. 

Den Ressentiments der AfD muss klar und deutlich widersprochen werden, das verstehen wir unter Courage. Nur gemeinsam können es die Vernünftigen und Weltoffenen unter uns schaffen, offene und freiheitliche Werte hochzuhalten und Toleranz und Mitmenschlichkeit zu leben. Seien Sie wachsam – Ihren Kindern zuliebe!

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Jusos Bayern

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