Heute wollen wir als Jusos Oberfranken ein Zeichen gegen Hass im Internet setzen. Unser Motto dabei ist „Nazis raus – auch aus dem Internet!“. Wir beobachten, wie in den letzten Jahren der Umgangston in den sozialen Netzwerken schärfer wird und Fremdenfeindlichkeit, Sexismus oder Homophobie normal geworden ist. Dabei schaffen es regelmäßig sogenannte „Fake News“  zu den am meisten geteilten Beträgen zu werden. Das beeinflusst eine Debatte ungemein und sorgt für Unsachlichkeit aufgrund falscher Informationsquellen. Besonders zu beobachten ist, wie rechte Menschen auf die sozialen Netzwerke Einfluss nehmen. Troll-Profile, die nur dazu dienen, das Meinungsspektrum nach rechts zu verzerren, werden immer häufiger. Vermeintliche Nachrichtenseiten, die sich bewusst von Fakten abwenden und mit reißerischen oder gelogenen Clickbait-Titeln Hass und Hetze schüren erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Inszenierte Satire-Seiten, die versuchen, Lügen als Wahrheit in den allgemeinen Diskurs einzubringen, sind Alltag auf Facebook. Dabei wird immer ein ähnliches Muster verwendet und es wird versucht mittels Framing bestimmte Personengruppen mit immer denselben Taten in Verbindung zu bringen. Beispiele sind dafür „Geflüchtete und Kriminalität“ oder „Grüne und Verbote“. Auch auf den Bundestagswahlkampf hat das gewirkt, da beispielsweise über Geflüchtete nur in Bezug auf scheinbare Probleme debattiert wurde. Das geht mittlerweile so weit, dass einzelne Politiker*innen mit falschen Zitaten tausendfach in Facebook geteilt werden. Die aufgezählten Taktiken werden ebenfalls in hunderten Gruppen praktiziert, wo sich Bürger*innen in sogenannten „Blasen“ befinden und grundsätzlich Meinungen oder Fakten misstrauen. Begriffe und Sätze wie „Altparteien-System“, „Propagandaministerium“, „von der Regierung bezahlt“, „Lügenpresse“ usw. hat dabei jede*r schon mal gelesen. Davon profitiert besonders die AfD, die in den letzten Jahren starke Zugewinne realisieren konnte und in den sozialen Netzwerken einen starken Rückenwind verspüren. Wir finden diese Entwicklung besorgniserregend, wenn Rassismus, Verschwörungstheorien, Antisemitismus, Sexismus usw. tausendfach geteilt wird. Egal ob auf der Straße oder im Internet – wir stehen für einen respektvollen Umgang miteinander. Wir wollen nicht, dass Nazis im Internet an Raum gewinnen und wollen durch die heutige Aktion auf die Problematik aufmerksam machen. 

 

Quelle: Sängerlaub, Alexander; Meier, Miriam; Rühl, Wolf-Dieter: Fakten statt Fakes. Verursacher, Verbreitungswege und Wirkungen von Fake News im bundestagswahlkampf 2017, Berlin 2018. Editiert von www.katapult.de (CC/BY/NC).
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