Dieser Text wurde von den stellvertretenden Vorsitzenden der Jusos Oberfranken, Sebastian Weber und Harald Müller, verfasst.

Diesel-Debatte, Fahrverbote und höhere Spritpreise – all das sind Themen, die zurzeit hoch emotional diskutiert werden. Mobilität und deren Einschränkung verängstigt viele Bürger*innen, denn sie ist mehr als nur ein Fortbewegungsmittel, sondern auch eine Basis für Teilhabe. Ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr ist eine mögliche Lösung.

Egal ob Klimawandel, Luftwerte innerhalb der Städte oder endliche Rohstoffe, es muss ein Umdenken stattfinden. Denn der Verkehr in Deutschland ist ein Problem, der besonders die letzten zwei Punkte stark beeinflusst. Ein umweltfreundlicher Verkehr, soweit dies möglich ist, ist deshalb unabdingbar. Mit dem kostenlosen öffentlichen Nahverkehr könnte man vor allem in den Städten Mobilität garantieren und das Auto für überflüssig erklären. Auf dem Land ist da mehr Handlungsbedarf, denn da müssen zunächst effiziente Linien und gute Fahrtzeiten geschaffen werden. Aber auch hier ist der kostenlose ÖPNV wichtig, denn die bestehenden Angebote werden bereits bürokratisch zum größten Teil subventioniert. Eine komplette Finanzierung über Steuern oder Beiträge wäre also durchaus effizienter und könnte mehr Menschen zur Nutzung bewegen. Konkret würde der komplette ÖPNV in jetziger Form ca. 25 Milliarden kosten, davon wird aber bereits jetzt schon ungefähr die Hälfte, also 12,5 Milliarden, über verschiedene Ebenen finanziert. Beim Ausbau und Schaffung von mehr Angebot, würden die Kosten natürlich noch weiter steigen aber das sollte uns die Mobilität aller Bürger*innen und die Verbesserung der Umwelt wert sein. Dies würde für eine höhere Mobilität, eine Entlastung der unteren und mittleren Einkommen, sowie eine Annäherung an die Klimaziele sorgen. Auch Oberfranken würde davon profitieren. Hochschulstandorte wie Bayreuth oder Bamberg könnten so die Lebensqualität in der Stadt verbessern und Schüler*innen, Studierende und Auszubildende entlasten. Und auf dem Land wäre eine günstigere Alternative zum Auto vorhanden, was ebenfalls für Entlastung sorgt und umweltschonend ist. Zudem können wir so das Leben auf dem Land attraktiver gestalten: Wo es die regelmäßige, kostenfreie Möglichkeit gibt, in die Städte zu kommen, da kann eingekauft werden und trotz außerhalb Wohnens eine Teilhabe stattfinden. So eine Reform muss natürlich gut umgesetzt sein, würde aber wie beispielsweise in Templin zu beobachten ist, zu deutlich mehr Nachfrage führen und somit zu weniger Schmutz, Lärm und Umweltbelastung. Ein komplett kostenloser ÖPNV mag teurer sein als die aktuelle Situation, aber die Umwelt und die Teilhabe aller Menschen an Mobilität muss es uns wert sein!

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