Autor: Harald Müller, Vorsitzender der Jusos Fichtelgebirge

In einigen Ländern ist Marihuana bereits legalisiert bzw. entkriminalisiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen. Beispielsweise in Portugal, wo der Drogenkonsum seit dem Schritt allgemein und besonders bei jungen Menschen stark gesunken ist. In Deutschland schaut es hingegen anders aus. Jedes Jahr werden „Steuergelder aus dem Fenster geschmissen“ um Konsumenten strafrechtlich zu verfolgen – auch wenn es sich nur um eine kleine Menge handelt. Dass der Konsum währenddessen nicht zurückgeht, zeigt wie sinnlos dies ist. Auch unsere Region ist aufgrund der Grenzlage besonders davon betroffen. Anstatt sich mit tatsächlich gefährlichen Drogen wie Chrystel Meth zu beschäftigen, werden Ressourcen für nachweislich weniger schädliche Rauschmittel als die Legalen, verschwendet. Durch eine Legalisierung und einen regulierten Verkauf würde man dem Schwarzmarkt den Boden entreißen, die Polizei und die Justiz entlasten und den Jugendschutz stärken. Ein Dealer fragt schließlich nicht nach dem Ausweis und kann einen Jugendlichen mit anderen Drogen in Kontakt bringen. Deshalb ist das Argument der „Einstiegsdroge“ völlig falsch, da erst durch das Verbot Menschen mit dem Schwarzmarkt in Kontakt treten. Durch den Verkauf durch Apotheken oder darauf speziell ausgerichteten Läden würde man die Volljährigkeit des Käufers sicherstellen. Als nächstes Argument ist auch die Senkung der gesundheitlichen Risiken durch den legalen Konsum zu erwähnen. Durch den legalen Markt würde die Qualität steigen und Konsumenten würden nicht – meist unwissentlich – verunreinigtes „Gras“ rauchen oder für sonstige Zwecke verwenden. Der Markt würde auch für Steuereinnahmen und neue Arbeitsplätze sorgen. In Deutschland könnten sich so Unternehmen ansiedeln, die einerseits für den klassischen Konsumenten Produkte herstellen aber auch für Innovation für Kunden, die es aus medizinischen Gründen brauchen, sorgen. Ein Teil des Geldes könnte dann in Prävention investiert werden.

Die Jusos sind klar für ein Umdenken in der Drogenpolitik und davon überzeugt, dass auch die Region davon profitieren würde.

 

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